Die Tonfigur gehört zu einer Gruppe von neun Aposteln, von denen sich sechs im Germanischen Nationalmuseum und drei weitere in der Nürnberger Jakobskirche befinden. Die Figuren sind künstlerisch und technisch auf höchstem Niveau gearbeitet und dem sogenannten Schönen Stil zuzuordnen. Typisch für diese von der Prager Hofkunst geprägte Periode der Kunst um 1400 sind zierlich-elegant geformte Figuren, deren Gewänder einen opulenten Faltenwurf aufweisen.
Ungeklärt ist der ursprüngliche Aufstellungsort der Figuren. Möglicherweise saßen sie einst zur mehrseitigen Ansicht auf einem Lettner, der den ausschließlich Geistlichen vorbehaltenen Chor vom übrigen Kirchenraum trennte. Denkbar ist auch, dass die Figuren Teil eines großen Altarensembles waren. 1814 waren sie nachweislich in der Nürnberger Frauenkirche aufgestellt.